Tierrechte

Alter9-11
WertEthik & Gesellschaft
LernortDraußen, Drinnen, Online
ThemaDialog
ÜberblickIm Allgemeinen ist ein Dialog ein Gespräch zwischen zwei oder mehreren Personen; ein Gespräch, eine Verhandlung zwischen zwei oder mehreren Gruppen, um ein Problem zu lösen, Meinungsverschiedenheiten beizulegen usw. In der Philosophie ist ein Dialog die Führung eines Gesprächs, um ein Problem aufzuzeigen und zu einer Lösung zu kommen. Die dialogische Form der Erkenntnis begegnet uns zuerst bei Sokrates, dann bei den Sophisten und bei Platon. Platon entwickelte durch seine Interpretation des Denkens als Gespräch der Seele mit sich selbst den Dialog zur Vollkommenheit. Im heutigen philosophischen Sprachgebrauch bedeutet ein Dialog eine wechselseitige Kommunikation zwischen Menschen, die zu einem gemeinsamen Sinn führt und die nicht auf einen der Gesprächsteilnehmer reduziert werden kann.
LernzieleAnalysieren Sie die Einstellung der Kinder gegenüber den Bedürfnissen und Gefühlen von Tieren, um deren Rechte nachzuvollziehen.
Erworbene FertigkeitenKritisches Denken Selbstreflektion
MethodeSokratischer Dialog, philosophischer Dialog
MaterialienDrinnen (Klassenzimmer): Tafel oder Whiteboard, Kreide oder Stifte Online: Computer, Cloud-Plattform für Video- und Audiokonferenzen, z. B. Zoom; Draußen: Flipchart und Stifte
Vorgehensweise
Bevor Sie beginnen, stellen Sie sicher, dass die Kinder sich wohl fühlen und entspannt sind.
● Sie können sitzen, wie sie wollen, aber sie müssen sich Ihrer (des Lernbegleiters) Anwesenheit in jedem Moment bewusst sein.
● Wenn Sie die Kinder, mit denen Sie arbeiten, noch nicht kennen, stellen Sie sich zu Beginn des Workshops vor und lernen Sie sie kennen.
● Die folgenden Fragen sind ein Beispiel dafür, wie ein Dialog geführt werden kann. Achten Sie darauf, die Fragen und die Dauer der Aktivität an das Alter der Kinder anzupassen, mit denen Sie arbeiten.
● Stellen Sie den Kindern die Regeln für die Teilnahme an dem Workshop vor:
⮚ Wenn ihr etwas sagen wollt, müsst ihr die Hand heben.
⮚ Ihr müsst den anderen sehr aufmerksam zuhören, denn es ist sehr wichtig, der Diskussion zu folgen.
⮚ Denkt über das Thema der Diskussion nach und äußert eure Meinung.
Beginnen Sie den Workshop, indem Sie die folgenden Fragen stellen:
● Wie viele Tierarten kennst du? Lassen Sie sie kurze Antworten geben.
● Bitten Sie die Kinder, ihre Lieblingstiere zu nennen. Jedes Kind sollte nur ein Tier wählen (es kann ein Wild-, Nutz- oder Haustier sein). Ermutigen Sie die Kinder, verschiedene Tiere zu wählen, nicht nur ihre Haustiere (z. B. Hund oder Katze).
● Sie sollen der Reihe nach sagen, welches ihr Lieblingstier ist, und kurz erklären, warum.
● Jedes vorgeschlagene Tier, das nicht wiederholt wird, muss an die Tafel geschrieben werden.
Nachdem alle Antworten aufgeschrieben sind, stellen Sie die Fragen:
● Ist Ihr Lieblingstier ein Wild-, Nutz- oder Haustier?
● Was ist der Unterschied zwischen Wild-, Nutz- und Haustieren?
Wenn Sie sehen, dass die Kinder Schwierigkeiten haben, die Unterschiede zu erkennen, erklären Sie sie ihnen.
Nach der Erklärung (falls nötig) beginnen Sie die Diskussion mit Fragen.
Zum Beispiel:
● Wer hat die Tiere in Wild-, Nutz- und Haustiere eingeteilt?
● Warum gibt es diese Einteilung?
● Hat diese Einteilung eine Bedeutung für die Tiere? Und warum?
Ermutigen Sie die Kinder, die Fragen zu beantworten. Nachdem sie geantwortet haben, setzen Sie die Diskussion mit einer Reihe weiterer Fragen fort.
Zum Beispiel:
● Was sind die grundlegenden Lebensbedürfnisse deines Tieres? z. B. Nahrung, Wasser, Atmung, Bewegung
● Was sind deine grundlegenden Lebensbedürfnisse? z. B. Nahrung, Wasser, Atmung, Bewegung
Ermutigen Sie die Kinder, die Fragen zu beantworten. Schreiben Sie die Antworten zu jeder Frage in zwei Spalten auf: Tierische und menschliche Bedürfnisse.
Setzen Sie dann die Diskussion über Gefühle fort, indem Sie entsprechende Fragen stellen.
Zum Beispiel:
● Fühlst du Angst, Traurigkeit oder Glück?
● Kannst du Angst, Traurigkeit oder Glück bei einer Person erkennen? Woran? (z. B. am Gesichtsausdruck, an der Stimme, am Verhalten...)
● Fühlen Tiere Angst, Traurigkeit oder Freude?
● Könnt ihr Angst, Traurigkeit oder Freude bei einem Tier erkennen? Woran? (z. B. Mimik, Stimme, Verhalten...)
Ermutigen Sie die Kinder, die Fragen zu beantworten. Schreiben Sie die Antworten auf die einzelnen Fragen auf. Wie? In zwei Spalten: Tierische und menschliche Emotionen.
Vergleichen Sie dann die Spalten, indem Sie entsprechende Fragen stellen.
Zum Beispiel:
Gibt es mehr Gemeinsamkeiten oder Unterschiede zwischen euch und den Tieren in Bezug auf die Lebensbedürfnisse? Und warum?
Gibt es mehr Gemeinsamkeiten oder Unterschiede zwischen euch und den Tieren, was eure Gefühle angeht? Warum?
Stellen Sie auf der Grundlage des Vergleichs die abschließenden Fragen zur Diskussion.
Zum Beispiel:
● Was ist der Unterschied zwischen Tieren und Menschen?
● Habt ihr Rechte? Welche?
● Haben Tiere Rechte? Welche?
● Sind die Rechte von Tieren und Menschen die gleichen? Warum?
● Sollten Tiere mehr Rechte haben?
● Sind wir bessere Menschen, wenn wir sowohl die Rechte der Menschen als auch die der Tiere verstehen und respektieren? Warum?
Eine endgültige und präzise Definition ist nicht das Hauptziel der Aktivität! Das Ziel ist, dass die Kinder über die Rechte der Tiere nachdenken.
TippsWeitere LernmaterialienAnwendung online möglich?Was lässt sich zu Hause tun?
Die von Reich (2003) für die sokratische Methode geschriebenen Tipps können in diesem Workshop gut angewendet werden:
● Suchen Sie einen geeigneten Raum und schaffen Sie eine einladende Umgebung
● Lernen Sie die Namen der Kinder und sorgen Sie dafür, dass sie die Namen der anderen lernen
● Erklären Sie die Grundregeln
● Stellen Sie Fragen und seien Sie ruhig. Stille ist produktiv. Wenn niemand antwortet, formulieren Sie Ihre Frage nach einer Weile neu.
● Schaffen Sie das, was Reich ein "produktives Unbehagen" nennt. Beseitigen Sie das Unbehagen nicht sofort, denn genau so fühlt sich unabhängiges Lernen an. Erlauben Sie den Teilnehmern, sich mit Mehrdeutigkeit anzufreunden.
● Neue Unterschiede willkommen heißen
● Lehnen Sie "verrückte Ideen" nicht ab, da sie eine neue Perspektive bieten können, aber lehnen Sie Ideen ab, die einen Versuch darstellen, sich dem Engagement zu entziehen.
● Verwenden Sie vor allem Folgefragen, um Aspekte in der Antwort auf eine vorherige Frage zu klären.
● Seien Sie als Lernbegleiter offen dafür, etwas Neues zu lernen.
Wie wird die Methode online angewendet?
Für die Online-Version des Workshops können Sie ein Word-Dokument erstellen und Ihren Bildschirm freigeben, damit alle ihn sehen können.
Zusätzliche Materialien
● Teilen Sie die Kinder nach Abschluss der Diskussion in Gruppen ein und weisen Sie sie an, eine Liste von Rechten zu erstellen, die die von ihnen ausgewählten Tiere schützen würden. Die Kinder sollten sich mindestens fünf Rechte ausdenken und auf ein separates, großes Blatt Papier schreiben, die ihre ausgewählten Tiere schützen würden, und dabei genug Platz lassen, um später Bilder oder Namen der Tiere darauf zu kleben. Diese Rechte können auch sehr spezifisch sein und die Kinder müssen ermutigt werden, aus der Perspektive der betroffenen Tiere zu denken.
Ein Vertreter jeder Gruppe (oder die gesamte Gruppe) stellt das Plakat mit der Liste der Rechte anschließend allen vor. Nach jeder Präsentation können Sie die Kinder in eine Diskussion einbeziehen.  Warum haben sie diese Rechte ausgewählt? Wie und warum sind sie wichtig? Sind sie für jedes Tier, das ihre Gruppe vertritt, wichtig? Sind sie für Tiere im Allgemeinen wichtig? Sind sie auch für Menschen wichtig?
● Finden Sie Platz für die Plakate mit den Listen der Rechte im Klassenzimmer oder im Schulflur und hängen Sie sie dort auf, damit andere sie sehen können.
Was kann man zu Hause tun?
Anstelle der Gruppenarbeit im Klassenzimmer können die Kinder zu Hause Plakate anfertigen und sie in die Schule mitbringen.
Autor/inMarija Kragić, Ivana Kragić, Bruno Ćurko
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